« Warum gedruckte Werbemittel noch immer effektiv sind »
Gedruckte Werbematerialien sind im digitalen Zeitalter obsolet? Von wegen! Print lebt! Dabei kommen die entsprechenden Werbemittel nicht abgekoppelt von der Online-Kommunikation zum Einsatz. Vielmehr fügen sie sich nahtlos in ein Cross-Channel-Gesamtkonzept ein. Welchen Wert Printwerbung auch heute noch innehat und wie sie sich Prospekte, Flyer, Plakate, Mailings und Co. zielgerichtet ausspielen lassen, das erfahren Sie hier.
Meilensteine der Printwerbung
Die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg im Jahr 1440 war die Voraussetzung für gedruckte Anpreisungen aller Art. Ab 1880 begann die kommerzielle Werbung, mit Fokus auf Preisgestaltung und Qualität. Seitdem sind die Anforderungen an die Werbekommunikation immer komplexer geworden. Printwerbung war lange Zeit der einzige Kanal, um Kunden zu erreichen. Das Vertrauen in fassbare Printmedien steht auf stabiler Basis.
Situation heute
Die unaufhaltsam fortschreitende Digitalisierung setzt Printprodukte unter Druck und hat zu einem dramatischen Einbruch von Anzeigeneinnahmen für Zeitungen und Zeitschriften geführt. Gefordert sind kreative Ideen und Anpassungen, um auf die Vor- und Nachteile der Printwerbung in all ihren Ausprägungen zu reagieren. Printmedien sind trotz allem zeitgemäße Marketinginstrumente. Neben Zeitungsinseraten sind Werbeträger wie Flyer und Aufkleber, Prospekte und Plakate noch immer gefragt. Dass den gedruckten Werbemitteln im Marketing größeres Vertrauen entgegengebracht wird, hängt u.a. mit dem Tastsinn (Haptik) und der Möglichkeit zum Aufbewahren und Anpinnen zusammen.
Der künftige Königsweg
Die Vor- und Nachteile der Printwerbung gelten im umgekehrten Sinn für die Online Medien, d.h. klassisch und digital schließen sich nicht aus. Im Gegenteil: In optimalen Kombinationen werden die Vorteile des jeweiligen Mediums zum übergeordneten Nutzen eines Unternehmens ausgespielt. Wichtig ist in jedem Fall die durchgehende Einhaltung der Corporate Identity (CI) sowohl beim Online-Auftritt als auch bei klassischen Mailings, Prospekten, Plakaten oder Flyern. Nur so gelingen das Brand Building und die Generierung von Wahrnehmung.
Empfehlenswert ist eine ganzheitliche Werbestrategie, die die verschiedenen Kommunikationskanäle einvernehmlich verknüpft (Crossmedia). Content wird nicht unbesehen parallel auf zwei und mehr Kanälen veröffentlicht, sondern in aufeinander abgestimmten Botschaften zu den Nutzern gebracht. Es ergeben sich gewinnbringende Synergieeffekte der unterschiedlichen Medien.
Vor- und Nachteile von Printwerbung mit Plakaten und Bannern
Plakate und Werbebanner für die Außenwerbung in allen Größen und Ausprägungen wirken auffällig, ohne aufdringlich zu sein. Plakatwände sind aufmerksamkeitsstarke Werbemedien und beleben ihre Umgebung. Wo früher die Litfaßsäule im Zentrum der Außenwerbung stand, sind es heute Riesenposter und Werbetafeln, die an hoch frequentierten Orten für Reichweite sorgen und um die Gunst des Publikums buhlen. Das Anbringen von QR-Codes erlaubt es, durch die Scanning-Möglichkeit zusätzliche Informationen bereitzustellen.
Plakate sind Schaltungen im 24/7 Takt
Plakatwände eignen sich in der Printwerbung bestens, um durch tägliche, vielfache Wiederholungen die Markenbekanntheit zu stärken und in der Erinnerung zu verankern. Sie haben ebenso die Möglichkeit, den Standort Ihrer Plakate auf einen Nischenmarkt abzustimmen (Mikromarketing), indem Sie dort werben, wo ein großer Teil des Zielmarktes vertreten ist.
Eyecatcher & Slogans
Alles hängt von der Gestaltung und Sichtbarkeit der Plakate ab, es ist zwingend, dass sie im Vorbeigehen ihre Wirkung entfalten. Die Werbebotschaft muss in Sekundenschnelle gelesen und verstanden werden. Geeignet sind Bilder, die Emotionen hervorrufen und ein aussagekräftiger Kurzsatz. Aushänge mit überladenem Text und verwirrenden Grafiken überfordern die Öffentlichkeit und verfehlen das Ziel.
Hoher Return on Investment (ROI)
Standorte an stark frequentierten Orten sorgen dafür, dass Plakatwände im Vergleich zu anderen Marketingstrategien am häufigsten gesehen und wahrgenommen werden. Die Kosten für Entwurf und Layout, Druck und Verteilung lohnen sich, die Investitionsrendite ist gegeben. Selbst das Aufkommen neuer Werbeformen wird daran nichts ändern, Poster kommen nicht aus der Mode.
POS-Werbung: Werbeplakate für Last Minute Deals
Neben Großplakaten in der Außenwerbung gibt es für die Printwerbung kleinere Werbeplakate, die, auf Teleskopständern angebracht, am Point of Sale (POS) eine wichtige Rolle spielen. POS-Werbung wird von der Kundschaft als unaufdringliche Verkaufsempfehlung wahrgenommen. Sie ist die letzte Möglichkeit, bei den Käufern Handlungsimpulse auszulösen, bevor diese einen Betrieb und Laden verlassen.
Damit ist der Point of Sale einer der wichtigsten Kontaktpunkte (Touchpoints) in Handel und Verkauf. Entscheidend ist das angewandte Marketing, Absatz ist kein Selbstläufer. Ein Werbeplakat soll Aufmerksamkeit und Interesse wecken, Verlangen auslösen und im besten Fall zum Kauf führen (gemäß der AIDA-Formel: Attention, Interest, Desire, Action). Plakate allein sind jedoch kein Selbstläufer. Achten Sie darauf, dass Sie außerdem einen fachkundigen Beratungsservice Ihrer Printwerbung zur Seite stellen.
Beispiel für den Einsatz von Plakaten im Rahmen von Cross-Channel-Marketing:
- Ein Kunde kauft einen Artikel online.
- Er holt das das Produkt im Rahmen von „Click and Collect“ im stationären Ladengeschäft ab.
- Er sieht beim Abholen ein Werbeplakat, das auf einen das Produkt ergänzenden Artikel hinweist. Dieses wird im Rahmen einer Werbeaktion am Point of Sale prominent beworben.
- Der Kunde informiert sich über das Produkt und zieht zu diesem Zweck noch eine Beratung durch einen Angestellten heran.
Flyer & Prospekte
Ergänzend zu Werbeplakaten bieten sich in der Printwerbung auch noch Flyer (Flugblätter) und Prospekte an. Diese sind insbesondere für eine Kundschaft gedacht, die nicht regelmäßig online kauft oder noch Vorbehalte hegt, wenn es darum geht, Daten zu hinterlassen im Rahmen der Leadgewinnung – etwa bei der Anmeldung bei Newslettern. Werbeflyer und Werbeprospekte lassen sich bequem am Point of Sale auslegen, um so erweiternde Informationen bereitzustellen und den Wissensdurst von potenziellen Käufern zu stillen. Große Schriftarten und helle Farben, einprägsame Sätze und hervorgehobene Überschriften erregen die Aufmerksamkeit. Speziell für kleine Betriebe und Start-ups bietet sich eine kostengünstige Gelegenheit, in der gesuchten Zielgruppe neue Abnehmer zu schaffen.
Prospekte erscheinen ähnlich wie Flugblätter, sind jedoch umfangreicher und detaillierter. Es lohnt sich, für diese Printwerbung aus hochwertigerem Papier die Dienste einer professionellen Druckerei in Anspruch zu nehmen. Gelungene Präsentation ist eine Grundvoraussetzung, dass Menschen überzeugt und ermutigt werden, die beworbenen Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. Manche Unternehmen erzählen in ihren Prospekten eine Geschichte über die Entwicklung ihrer Angebote und schließen mit einem effektiven Aufruf zum Handeln (Call-to-Action/CTA). Das Storytelling konzentriert sich auf zwei Aspekte: emotionale Wirkung und Wiedererkennbarkeit. Sie müssen den Werdegang Ihrer Marke auf eine Weise erzählen, die Sie mit Ihrer Zielgruppe verbindet. Die CTA-Botschaften der Prospekte sind kurz und prägnant.
Beide Werbemittel – sowohl Flyer als auch Prospekte – gehören dabei zur Grundausstattung beim Messeauftritt. Wenn Sie Interessenten an Ihrem Messestand beraten, dann ist es nie verkehrt, aussagekräftiges Informationsmaterial mitzugeben. Prima Ergänzung zur Printwerbung: Kleine Werbegeschenke.
Direkte Printwerbung: Postalische Mailings
Direct Mailings und Werbebriefe zählen zur Werbung mit Dialog-Elementen und sind beliebt – weil sie funktionieren. Die modernen Varianten dieser Printwerbung heißen Newsletter und E-Mails. Dennoch werden die klassischen Werbebriefe noch immer genutzt.
Einzig der Absender entscheidet, ob postalische Mailings versandt werden, an welchen Empfängerkreis und mit welchem Inhalt. Dies ist ein Pluspunkt für Betriebe und Kleinunternehmen, da sie je nach Auftragslage eine Aktion auslösen und beenden können. Vorteile in der Übersicht:
- Postalische Mailings sind günstig, die Kosten für einen Kundenbesuch sind höher.
- Es ist kein Internet-Zugang erforderlich, was der Reichweite zugutekommt.
- Ein Werbebrief ist hochwertig: frankiert, unterschrieben, mit Beilagen.
- Postalische Mailings haben im Vergleich geringere Streuverluste.
- Zusätzlicher Umsatz mit bestehender Klientel durch Kundenbindung.
Gewinnung neuer Kunden
Ein personalisierter Werbebrief darf für die Kalt-Akquise eingesetzt werden, sofern die erforderlichen Adressdaten öffentlich verfügbar sind. Der Empfänger muss indes darauf hingewiesen werden, dass er ein schriftliches Widerspruchsrecht hat (Opt-Out). Die Vor- gegenüber deren Nachteile in der Printwerbung zeigen sich deutlich: Für den Versand von Werbung im E-Mail Marketing braucht es die vorherige Zustimmung des Empfängers (Permission Marketing).
Double-Opt-In-Verfahren (DOI)
Die elektronische Einwilligung passiert in einem Anmeldeverfahren, in dem der Nutzer einer vorgeschlagenen Option aktiv zustimmt (Opt-In). Indes fehlt die verifizierbare Wahl (es könnte sich jemand anders für die angemeldete Person ausgeben), weshalb das DOI zur Anwendung kommt: Zur eindeutigen Identifizierung wird nach dem Opt-In ein Bestätigungslink via E-Mail an den Empfänger versandt. Die Details zum Schutz personenbezogener Daten sind in der DSGVO geregelt (Datenschutz-Grundverordnung).
Ob Prospekte, Flyer oder Plakate: Der Wert von Printwerbung besteht noch immer
Sie sehen also: Printwerbung hat noch immer seinen Stellenwert inne. Und so kommen Werbeplakate, Werbeflyer oder Prospekte ebenso zur Anwendung wie klassische Anschreibung. Sicher: Allein darauf verlassen kann man sich nicht mehr. „Cross-Channel“ heißt das Prinzip, das in der heutigen Zeit zum Erfolg führt. Nur, wer alle verfügbaren Kanäle, die die Zielgruppen nutzen, erschließt und diese zielgerichtet miteinander verzahnt, wird einschlagende Kommunikationserfolge erzielen.