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Corporate Social Responsibility

« Hermann Fachversand übernimmt Verantwortung »

Corporate Social Responsibility, kurz CSR, ist der international gebräuchliche Terminus für unternehmerisches soziales Engagement. Eine einheitliche Definition gibt es bis dato nicht – im Allgemeinen versteht man unter dem Begriff den freiwilligen Beitrag von Firmen zu einer nachhaltigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Wir erläutern, was CSR in Unternehmen bedeutet und zeigen, dass auch vermeintlich kleine Beiträge einen positiven Effekt haben können. Außerdem stellen wir Ihnen das Projekt zur Förderung gesunder Ernährung von Schulkindern vor, bei dem sich der Hermann Fachversand für Werkstattorganisation engagiert. 

Was ist Corporate Social Responsibility?

Übernimmt ein Unternehmen aus eigenem Antrieb soziale Verantwortung und engagiert sich in diesem Bereich, dann wird dies auch als Corporate Social Responsibility, kurz CSR, bezeichnet. Darunter versteht man aber nicht nur, dass sich das Unternehmen in sozialen Projekten engagiert, vielmehr spiegelt sich dieses Bestreben auch in der Unternehmenskultur wider. CSR kann in firmeninternen Regelungen und auch in externen Engagements zum Ausdruck kommen. Deswegen ist darin auch mehr zu sehen als eine reine Werbetechnik oder Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations) aus.

Mann notiert CSR Ziele - Symbolbild Corporate Social Responsibility
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Ein Blick in die Vergangenheit

Neu ist das Konzept der Unternehmensverantwortung nicht. Tatsächlich beschäftigte man sich bereits in der Antike mit der Frage, ob gutes Wirtschaften nicht besser der ganzen Gesellschaft zugutekommen sollte, statt einigen wenigen Personen.

Vom „ehrbaren Kaufmann“ zum Konzept der sozialen Verantwortung

Im Mittelalter bildete sich der Wertekodex für den „ehrbaren Kaufmann“ heraus. Mit diesem Begriff verbindet man einen bestimmten Verhaltenskodex, nach dem sich die Händler an ethische Regeln einhielten. Während der Industrialisierung rückte die soziale Verantwortung von Unternehmen und Betrieben verstärkt in den Fokus. Immer mehr Fabrikanten wurden sich der Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern und deren Familien bewusst und ergriffen Maßnahmen, um deren oft prekäre Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Mittelalterlicher Handel, Bronzestatue - Corporate Social Responsibility in der Geschichte
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1950er-Jahre: Beginn der modernen CSR

Eine Renaissance erfuhr das Konzept der Corporate Social Responsibility in den 1950er-Jahren in den Vereinigten Staaten, als man dort wiederholt öffentlich über Unternehmensverantwortung diskutierte und erste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema publik wurden.

Howard R. Bowen bringt Corporate Social Responsibility auf den Punkt

In seinem Artikel „Social Responsibilities of the Businessman“ beschrieb der einstige US-Wirtschaftswissenschaftler Howard R. Bowen unternehmerisches Engagement als logische Folge der sozialen Verantwortung des Einzelnen der Gesellschaft gegenüber. Firmen müssten sich an zwischenmenschlichen Werten orientieren und diese umsetzen, so Bowen. Dabei ist nicht entscheidend, ob ein Unternehmen große Beträge in die Hand nimmt, oft ist die Signalwirkung und Vorbildfunktion viel bedeutender. Auch vermeintlich kleine Beiträge können große Wirkung erzielen, indem sie andere Menschen dazu inspirieren sich selbst zu engagieren.

Immer mehr Unternehmen übernehmen Verantwortung

Allerdings fühlten sich zu der Zeit weiterhin die wenigsten Firmen in der „Pflicht“, eine moralische Betriebsausrichtung zu forcieren. Kaum ein Unternehmen erkannte, dass ein CSR-konformes Agieren der Maxime des wirtschaftlichen Wachstums dienlich sein konnte. Was vor der Jahrtausendwende eher noch ein frommer Wunsch war, wurde in den letzten zwei Jahrzehnten mehr und mehr zum verhaltensbestimmenden Ideal vieler Firmen. Dazu trugen und tragen insbesondere der stärker werdende Fokus auf den Schutz der Umwelt und ethische Fragen inmitten unserer globalisierten Welt bei.

Dabei geht es nicht darum, um jeden Preis gute Publicity zu bekommen. Corporate Social Responsibility ist gerade für viele kleine und mittelständisch Unternehmen eine Herzensangelegenheit. Denn oft sind genau diese Unternehmen, die in der jeweiligen Region stark verwurzelt sind, einen starken Bezug zu den Menschen in der Gegend haben und sehen, wo Handlungsbedarf besteht. Aber auch wenn Firmen nicht ausschließlich aus moralischen Beweggründen auf soziales Engagement setzen, sondern sich auch Hoffnung auf einen Werbeeffekt und Imagegewinn damit verbinden, spielt letzten Endes eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist, dass das soziale Engagement der Gesellschaft zugutekommt.

Was umfasst CSR in Unternehmen genau?

Corporate Social Responsibility ist ein relativ unscharfer Begriff. Deshalb existieren diverse Ansätze bezüglich der Struktur des dahinterstehenden Konzepts. Populär ist beispielsweise das Modell von Prof. Dr. Stefanie Hiß. Die Jenaer Soziologin unterteilt CSR in drei Bereiche, jeweils benannt nach der Art ihres öffentlichen Wirkens.

Innerer Verantwortungsbereich

Dazu zählen alle internen, die jeweilige Unternehmensstrategie betreffenden Vorgänge. In der Regel geht es um Entscheidungen seitens der Chefetage in einer Firma: Mit welchen Businesspartnern lässt man sich ein? Wie will man wirtschaften und wachsen? Im Idealfall orientieren sich die Unternehmensverantwortlichen dabei stets an einem „moralischen Kompass“, der Richtung Fairness und Nachhaltigkeit zeigt.

Mittlerer Verantwortungsbereich

In diesen Bereich fallen unternehmerische Aktionen, deren Auswirkungen auf die Gesellschaft und Umwelt quantitativ oder qualitativ messbar sind. Beispiele: die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter, das Lieferkettenmanagement und der Grad der Luftverschmutzung (CO2-Emissionen). Der mittlere Verantwortungsbereich ist extrem bedeutsam, da hier der mit Abstand größte Schaden für die Gesellschaft und auch den eigenen Betrieb entstehen kann, wenn eine Firma verantwortungslos handelt.

Nachhaltigkeit in einem Unternehmen - Symbolbild am PC - Corporate Social Responsibility
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Äußerer Verantwortungsbereich

Viele Unternehmen praktizieren ihre Corporate Social Responsibility auch oder vor allem extern, indem sie soziales Engagement außerhalb ihres Betriebs leisten. Der äußere Verantwortungsbereich, häufig als Corporate Citizenship bezeichnet, umfasst Spenden für wohltätige Zwecke (Corporate Giving), Sponsoring sowie soziale Aktivitäten (etwa die Teilnahme von Mitarbeitern an einem Marathon für ein Sozialprojekt).

Corporate Social Responsibility hat vielschichtige Dimensionen

Der börsennotierte Konzern spendet Millionen an eine globale Hilfsaktion, während die kleine Firma Y von nebenan ein örtliches Sozialprojekt mit ein paar tausend Euro sponsert. Betreibt das erstgenannte Unternehmen deshalb bessere Corporate Social Responsibility? Mitnichten. Man muss die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung stets abhängig von der Größe und dem Wirkungsbereich der jeweiligen Firma bewerten. Oft erweist sich besonders das Engagement der lokalen Firmen als wertvoll, denn der Bezug zur Region und Ihren Menschen ist einfach enger.

Auch der Hermann Fachversand lebt Corporate Social Responsibility. Unser Unternehmen unterstützt ein Projekt des Gesundheitsamtes des Oberbergischen Kreises zur Förderung gesunder Ernährung und Fitness bei Kindern. Ebenfalls kein Millionenprojekt, aber wie wir finden ein sehr wichtiges Projekt. Die Tatsache, dass im Schnitt jedes fünfte Kind in Deutschland zu viel auf die Waage bringt, stellt die Bedeutsamkeit der Initiative heraus. Dabei geht es nicht nur um die gesundheitlichen Folgen für die Kleinen, es geht auch darum, es den Kleinen zu ermögliche Selbstbewusstsein zu entwickeln.

Kinder bedienen sich an der Obsttheke
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Der Gesundheit Farbe verleihen

Im Mittelpunkt der regionalen Aktion steht ein handliches Mal- und Arbeitsbuch, in dem Vor- und Grundschulkindern spielerisch und leicht verständlich dargelegt wird, wie wichtig es ist, sich sinnvoll zu ernähren und viel zu bewegen. Das Gesundheitsamt hat das Buch mit Ernährungsberatern und der Detmolder Verlagsgruppe KIM entwickelt.

Mutter malt mit Kind im Malbuch
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Engagement für das Wohl der Kinder

Ein Frosch namens Agi sowie die Kinder Max und Paula zeigen auf insgesamt 36 Seiten in kleinen Episoden, wie köstlich Obst und Gemüse schmecken können, wann man guten Gewissens auch mal etwas naschen darf und dass Bewegung Spaß macht. Beim Ausmalen der verschiedenen Motive verinnerlichen die Kinder richtiges Ernährungsverhalten und die Freude, in Bewegung zu sein. Die Bilder regen zum Nachmachen an. Dank der Unterstützung durch den Hermann Fachversand und anderer örtlicher Firmen können die Malbücher dem Gesundheitsamt des Oberbergischen Kreises kostenlos übergeben werden. Sie sollen künftig im Unterricht zum Einsatz kommen.